Hier wache ich!

 Heute mal ein Luna-Hunde-Posting, als Beschreibung zum Foto:

Deutsche Doggen sind keine bloßen "Schmuckhunde". Sie sind vorzügliche Wachhunde, jedenfalls kann ich Luna das attestieren. Schon als kleiner Welpe machte sie - noch mit ihrer dünnen Piepsstimme - stets einen Riesenradau, wenn ich mich allzu plötzlich ihrem Schlafplatz näherte. Nachdem bei mir mehrfach eingebrochen wurde, hatte ich mir ja überhaupt erst ihren Vorgänger Moses zugelegt, der ebenfalls ein vorzüglicher Wachhund war.
Welche Eigenschaften hat aber nun ein Wachhund?

Ein Wachhund, der für mich diese Bezeichnung verdient, sollte kein Dauerkläffer sein, sondern wirklich nur dann bellen, wenn "was is'". Die Belle sollte laut und möglichst tief sein, weil davon mehr Abschreckung ausgeht. Ein Wachhund kann alleine sein und nimmt es durchaus persönlich, wenn was von außen kommt. Er wirkt zufrieden, wenn Eindringlinge verbellt wurden, so dass ihm die Wachzeit fast eine gewisse Freude bereitet. Wachhunde brauchen abgesehen vom Auslauf und den Spaziergängen keine Extrabeschäftigungen (anders, als viele hochintelligente Rassen, die unbedingt geistig gefordert werden wollen und sonst Tapeten von der Wand reißen…), das Wachen IST für sie eine Beschäftigung. Außerhalb des Wachens ist Luna jedoch liebenswert und verträglich gegenüber jedermann, z.B. Kindern, Katzen und Kleintieren. Genau wie Moses, der seinerzeit im Tierheim über die Kleintiere (Küken, Enten, Gänse - auch Schafe ) wachte.

All diese tollen Eigenschaften ihres Vorgängers besitzt Luna in fast gleichem Maße. Ich kann am Klang des Bellens hören, ob Nachbars Bewegungsmelder anging, ein Tier gesichtet wurde, oder ob jemand auf das Gelände gefahren ist.

Ulkigerweise haben sich Moses und Luna unterschiedliche Plätze gesucht, wo sie liegen und aufpassen. Luna liegt - wie hier zu sehen - hinter der Tür oder unter dem Fenster, Moses lag lieber entweder ganz hinten im Nebenzimmer, oder ganz vorne im Raum.


 Nicht zuletzt sollte ein Wachhund über eine gewisse physische Präsenz verfügen, ebenfalls wegen der abschreckenden Wirkung. Ein 20kg Hündchen nimmt man nicht ernst. Hier hat Luna als Dogge natürlich klare Vorteile gegenüber Moses. Der war mit 45kg auch schon ein ganz schöner Brocken, aber Luna liegt noch 10-15kg drüber und ist wesentlich höher gewachsen. Die meisten Eindringlinge, die sich z.B. ungebeten in der Auffahrt aufhalten (z.B. Wildpinkler) brauchen nur einen kurzen Blick zu erhaschen, und sie nehmen die Beine (oder was anderes) in die Hand und sehen zu, dass sie weg kommen! ;-)

Kurzum: Wer einen Wachhund sucht und die Möglichkeit hat, eine Dogge zu bekommen, dem kann ich die Anschaffung voll empfehlen. Man sollte lediglich wissen, dass solch ein Hund in keinster Weise plump oder gemütlich agiert, wie z.B. Bernhardiner. Eine Dogge kann förmlich explodieren, sie ist für kleine Menschen (Jugendliche, Frauen, ältere Menschen) speziell in der Erziehungsphase nicht zu empfehlen - mir ist mehrfach das Halsband und die Leine (!) gerissen. Ich gehe daher nur noch mit Ersatzleine los. Wenn jemand körperlich also nicht dagegen halten kann, wird der ggf. wie ein Spielzeug durch den Wald geschleift. Und Luna ist unter den Doggen allenfalls mittelgroß. Ihr Vater ist noch mal ein anderes Kaliber: 85kg, einen halben Kopf höher als Schätzelein. Also diese Kräfte gehen in Richtung "Pferd". Das muss man über Doggen wissen, das Kraftproblem hatte ich gewaltig unterschätzt.

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