Vor auch schon wieder über 10 Jahren habe ich das folgende Bild aufgenommen:
Es handelt sich hierbei um einen "Wischer", d.h. bei einer Belichtungszeit von 1 Sekunde wurde die Kamera mutwillig bewegt. Die SW-Bearbeitung wurde dann der Betonung bestimmter Bildpartien untergeordnet, aber natürlich wurde das Bild nicht durch Inhalte anderer Fotos "ergänzt", was mir immer sehr wichtig ist, denn für mich muss ein Foto immer EINE Verschlusszeit und EINE Blende haben, um als Fotografie gelten zu können. Alles andere sind Fotomontagen - ich verstehe mich jedoch als Fotografen und nicht als Grafiker oder Fotokünstler.
Die Hintergrundgeschichte zum Bild: Als ich das Foto damals gemacht hatte, und den etwas dramatischen Titel "The Last Birches" für Flickr gewählt habe, war das gesamte Waldstück noch in Gefahr. Der Waldrand mit ca. 10 riesigen Buchen und Eichen war bereits bis auf 3 oder 4 Stück "gestutzt" worden. Auch sonst sah man dem Waldstück an, dass der Besitzer offenbar über keine großen Geldmittel verfügte, und deshalb an die Substanz des Waldes ging. Es schien nur eine Frage von Monaten zu sein, bis auch diese Birken fallen würden.
Die gute Nachricht: Sie stehen immer noch. Die schlechte (und der Grund der "Begnadigung"): Der Waldbesitzer ist verstorben. Er kam nicht mehr dazu, den Kahlschlag zu vollenden. Ich bin nicht abergläubisch, aber irgendwie bringt es den Menschen kein Glück, die Natur allzu rücksichtslos auszubeuten. In diesem Fall, wenn jemand aus Gründen der Altersarmut dazu praktisch gezwungen ist, die Axt anzulegen, kann man noch ein gewisses Verständnis aufbringen. Oft ist es aber nur einfache Profitgier, die Menschen dazu bringt, "mal eben" Bäume umzulegen, die über 100 Jahre gebraucht haben, um so groß zu werden. Beispiele dafür könnte ich genug anführen.
Der neue Waldbesitzer scheint jedenfalls über größere Geldmittel zu verfügen, oder wenigstens über mehr Sinn für die Natur. Seit dem Tod des Vorgängers ist dort kein Baum mehr gefallen. Ich hoffe, dass das noch möglichst lange so bleibt.
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